Technische Hinweise

Dachdeckungen mit Schindeln müssen grundsätzlich 3-lagig ausgeführt werden. Ausnahmen davon sind nur bei Neigungen zwischen 70° und 90° möglich, wo in Verbindung mit einem dichten Unterdach eine 2-lagige Deckung denkbar ist. Bei fachgerechter Verlegung sind 3-lagige Schindeldächer ab etwa 25° Neigung dicht. An besonders exponierten Lagen (Flugschnee), Neigungen zwischen 15° und 25°, sowie bei gewölbten/runden Dächern sollte mit einem wasserableitenden Unterdach gearbeitet werden. Detaillösungen auf Anfrage, oder aus den Verlegeregeln.

Als Hartbedachung nach DIN 4102 Teil 7 gelten seit mehr als 20 Jahren die gesägten Rot-Zedernschindeln in Qualität 1. Seit 1999 gibt es für die wesentlich haltbareren Schindeln aus Alaska-Zeder und kanadischer Lärche in Extraklasse-abgefast, eine Zulassung als Harte Bedachung.

Fassadenbekleidungen mit Schindeln werden entsprechend einschlägiger Richtlinien zwar oft nur 2-lagig erstellt, optimal ist dies jedoch nicht. Eine nur 2-lagige Deckung ist zum einen nicht absolut dicht, zum anderen auch mechanisch wenig stabil. Eine 3-lagige oder 2,5-lagige Deckung ist an Wänden sinnvoller. Um kostensparend zu arbeiten, kann hier jedoch immer auch mit geringeren Schindelqualitäten gearbeitet werden. Manche Schindelarten können je nach Marktlage so günstig sein, daß man sogar preislich gegen Bretterschalungen konkurrieren kann.

Als Abrechnungseinheit für Holzschindeln hat die DIN 68119 den Breitenmeter "brtm" festgelegt. Man versteht darunter eine Reihe Schindeln der Breite nach nebeneinander gelegt, einen Meter breit und die Höhe der Reihe entsprechend der Schindellänge. Damit lassen sich problemlos beliebige QM-Preise für jede Schindellänge abhängig von gewählten Reihenabstand errechnen. Andere Einheiten, wie z.B. das kanadische "square" führen oft zu Mißverständnissen, oder können Angebote verfälschen. Nur mit der Einheit "brtm" lassen sich Angebote verschiedener Anbieter richtig vergleichen.

Bei der Unterkonstruktion einer Schindelung, generell bei einer Dachdeckung, muß immer auf eine funktionstüchtige Hinterlüftung geachtet werden. Bei Dächern ist dies neben der Schindelart einer der aussschlaggebenden Aspekte für die Haltbarkeit. Auf Wandbekleidungen trifft dies jedoch nicht immer zu. Je nach Wandaufbau kann hier auch ohne Luftschicht gearbeitet werden. In diesem Fall könnte man die Schindelung sogar auch zur Wärmedämmung hinzurechnen. Weitere Informationen zu diesem Thema auf Anfrage.

Die Haltbarkeiten von Schindeldeckungen hängen auch stark von den dabei verwendeten Befestigungsmitteln ab. Obwohl viele Verleger dazu übergehen, mit Druckluftgeräten zu arbeiten, bevorzugen wir die händische Nagelung. Hier werden keine zu starken Schläge auf das Holz ausgeübt, man arbeitet "mit Gefühl" und hat geringere Rißbildungen. Bei Verwendung von Druckluftgeräten sollte man fordern, daß die Geräte immer über einen Einschlagtiefenbegrenzer verfügen. Bei Klammern ist ausschließlich Edelstahlmaterial zuläßig, andere Aus-führungen können innerhalb kurzer Zeit korrodieren. Es gibt dann noch Druckluft-Nagelgeräte speziell für die Schindel-verlegung, bei denen einzelne Nägel im Magazin durch dünne Drähte verschweißt sind, z.B. unser Gerät "MAX". Diese Geräte sind in neuerer Zeit so gut geworden, daß gegen deren Einsatz nichts einzuwenden ist. Hierbei sind die Nageldicken teilweise sogar etwas geringer als bei Handnägeln, auch ein Vorteil!

Bei der Imprägnierung von Schindeln ist zu unterscheiden, ob dies zur Haltbarkeitsverbesserung beitragen soll, oder nur des Aussehens wegen erfolgt. Dachschindeln aus Holzarten, die fäulnisgefährdet sind (= alle Arten außer Alaska-Zeder), kann man durch eine Kesseldruck-Imprägnierung aufwerten. Man sollte sich dies jedoch gut überlegen, da hier die Gesamtkosten meist höher sind, als bei gleichartigen, unbehandelten Schindeln aus Alaska-Zeder.

Im Wandbereich wird oft eine Behandlung (Tauchen oder Streichen) mit verschiedenen Lasuren angewendet. Wir bevorzugen eine offenporige, ölige Holzschutzlasur vor anderen Mitteln. Während ölige Lasuren in das Holz eindringen, und die schützenden Pigmente in die Oberfläche einschwemmen, bilden andere Mittel eine mehr oder weniger haltbare Schicht auf der Oberfläche, die allerdings meist nach 5-10 Jahren verspröden und abplatzen kann. Bei Nachbehandlung ist dann ein größerer Aufwand nötig (Bürsten, Sandstrahlen), während bei öligen Lasuren nach dem Ausbleichen der Farbe ein Nachstreichen problemlos möglich ist. Leider hat hier noch niemend ein Patentrezept gefunden.

Die Haltbarkeit von Schindeldeckungen, besonders bei Dächern hängt von so vielen Faktoren ab, daß grundsätzlich keine Garantien gegeben oder bindende Aussagen hierüber gemacht werden können. Da wir als Lieferant keinen Einfluß auf die Verarbeitung, die spätere Wartung (z.B. Reinigung alle 5-10 Jahre) und etwaigen Einsatz von ungeeigneten Schindelarten an klimatisch ungünstigen Standorten haben, sind unsere Angaben weitgefasst und gelten unverbindlich.